Parlamentsreport 20-2022
Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts hat die Lebenserwartung beachtlich zugenommen. Dass mit zunehmendem Alter medizinische und pflegerische Leistungen immer stärker in Anspruch genommen werden und sich gleichzeitig die gesellschaftlichen Lebensverhältnisse so verändert haben, dass nur noch selten alle notwendigen Unterstützungs-, Hilfs- und Pflegeangebote familiär abgesichert werden können, sind zwei Gründe dafür, dass der Bedarf an medizinischen und pflegerischen Angeboten stetig gestiegen ist. Andererseits nimmt der Anteil der Menschen im berufsfähigen Alter an der Gesamtbevölkerung stetig ab, was noch einmal zusätzlich erschwert, die bestehenden und steigenden Bedarfe personell abzusichern. Besondere Herausforderung ist dabei, dass der Zugang zu Versorgungsleistungen für alle Menschen unabhängig des Wohn- und Lebensortes gesichert ist.
Gerade im ländlichen Raum muss gewährleistet sein, dass die medizinische und pflegerische Grundversorgung jederzeit in Anspruch genommen werden kann und Menschen nicht gezwungen sind, im Alter Lebensorte verlassen zu müssen, wenn nur im städtischen Verdichtungsraum benötigte Leistungen im Pflege- oder Krankheitsfall erreichbar sein würden. Ein flächendeckendes Krankenhausnetz der Grundversorgung mit spezialisierten Angeboten in den Zentren und miteinander verzahnte lokale Gesundheits- und Pflegenetzwerke können dies sichern. Die Grundlage soll der durch das Gesundheitsministerium hierfür gestartete Werkstattprozess „Zukunft.Gesundheit.Thüringen.2030“ schaffen. Die Fraktion DIE LINKE wird diesen Prozess im Rahmen ihrer Kampagne „Thüringen. Überall gleich gut“ politisch und fachlich begleiten. Unsere Zielstellung ist dabei ebenso ambitioniert wie alternativlos: „Gesundheit. Überall gleich gut.“
Steffen Dittes, Fraktionsvorsitzender